Verein für Heimatpflege EPFENBACH e.V.
Anno 1975

Epfenbach - ein Dorf in der Brunnenregion - zwischen Kraichgau und dem kleinen Odenwald...


Dort, wo die weiten Wälder des kleinen Odenwalds in die sanft geschwungenen Hügelketten des Kraichgaus übergehen, liegt am gleichnamigen Bach das freundliche, aufstrebende Dorf Epfenbach, "ein armer bauern dorf, mager und kalte felder, wenig und dannoch saueren wiesenwachs, von sonnenaufgang Reichartshausen bis niedergang gegen Spechbach eine stund lang, von mittag des freiherrlich von Venningischen ort Neidenstein, bis mitternacht mit wald und eckern die Odenwäldische ortschaft Wimmerspach, Hag und Reichartshausen, ohngefehr zwei gute deutsche stund breid gelegen im Greiggau fünf stund ob Heidelberg in der Hailbrunner landstraßen"

Es wurde in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1286 erstmals erwähnt. Epfenbach gehört als selbständige Gemeinde zum Rhein-Neckar-Kreis (Heidelberg). Von seinen ca. 2500 Einwohnern sind viele im Dienstleistungsbereich und in der gewerblichen Wirtschaft tätig. Im Ort befindet sich u.a.eine Grund- und Hauptschule mit Werksrealschule, in der auch Schüler aus umliegenden Gemeinden unterrichtet werden. Zahlreiche Feld- und Waldwege laden zu abwechslungsreichen Spaziergängen - und die örtlichen Gaststätten zu einer anschließenden Erholungspause ein. 
                                                                                         


Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde das Dorf im Jahre 1286 als Epphinbach auf einer Schenkungsurkunde des Reinholdt von Ladenburg und seiner Ehefrau Lioba, in dem die beiden ihre dortigen Besitzungen dem Kloster Schönau vermachten. 1325 kaufte das Erzbistum Mainz die Ortsherrschaft, das sie bereits 1344 an Ritter Engelhard von Hirschhorn um 400 Pfund Heller verpfändete. In den folgenden Jahrhunderten wechselte die Ortsherrschaft des Öfteren. Bereits 1350 ist das älteste bekannte Rathaus Epfenbachs belegt. 1380 gelangte Epfenbach unter die Landeshoheit der Kurpfalz und gehörte dort zur Stüber Zent.

Im Jahre 1496 kam es zu einem Streit mit dem Kloster Lobenfeld. Die Äbtissin des Klosters weigerte sich, die Renovation des Turms der alten Johanneskirche zu bezahlen, obwohl sie dazu verpflichtet gewesen wäre.

Durch den Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges brachen harte Zeiten für Epfenbach und den ganzen Kraichgau an. Im Jahre 1622 brannten Graf Tillys Truppen das Dorf nieder und 1643 belagerten 400 lothringischen Reiter die Johannes-Kirche in Epfenbach. Der Überlieferung nach fiel der damalige Schultheiß, Hanß Dengel, bei dieser Belagerung durch einen Kopfschuss. Am Ende des Krieges lebten im Dorf noch 15 Untertanen gegenüber 72 vorher. 1799 plünderten französische Truppen das Dorf. 1812 nahmen auch Epfenbacher Bürger am Russlandfeldzug Napoleons teil, zumindest ein Chr. Zapf kam wieder lebend zurück.

1803 gelangte das kurpfälzische Epfenbach mit dem Reichsdeputationshauptschluss an das Kurfürstentum Baden, wo es 1810 dem Bezirksamt Neckarbischofsheim und 1864 dem Bezirksamt Sinsheim angegliedert wurde. 1939 wurden 1124 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 1282. [5]

Im Zuge der baden-württembergischen Kreisreform wurde 1973 der Landkreis Sinsheim aufgelöst und die Gemeinde dem neugebildeten Rhein-Neckar-Kreis angegliedert. Epfenbach schloss sich dem Gemeindeverwaltungsverband Waibstadt an. Das Wachstum der Gemeinde war begleitet von Infrastrukturmaßnahmen wie dem Bau der Grund- und Hauptschule, einer Sportanlage und einer Schwimmhalle. 2005 wurden erstmals mehr als 2500 Einwohner in Epfenbach gezählt.